Das Rosenheimer Bündnis gegen Rechte Hetze unterstützt die antifaschistischen Demonstrationen am Samstag in Bad Aibling und Kolbermoor. Am Abend findet zudem in Rosenheim ein Vortrag über Frauen in der extremen Rechten statt.
Unter dem Motto „Es gibt kein ruhiges Hinterland!“ finden am Samstag in Bad Aibling (13:00 Uhr Bahnhof Kurpark) und Kolbermoor (15:15 Uhr Bahnhof Rückseite/Bergstraße) Demonstrationen des „Offenen antifaschistischen Plenums“ im Rahmen einer „antifaschistischen Sommertour“ statt. Beide Demonstrationen werden vom Bündnis gegen Rechte Hetze unterstützt.
Das Kurhaus in Bad Aibling entwickelt sich immer mehr zu einem von der extremen Rechten genutzten Veranstaltungsort. Nach dem Auftritt des rechten Verschwörungsideologen Ganser, der in der Vergangenheit wiederholt durch antisemitische Äußerungen auffiel, kommt in der nächsten Woche1 mit Hans-Georg Maaßen ein weiterer in der extremen Rechten überregional populärer Akteur in die Kleinstadt. Der 2018 als Verfassungsschutzpräsident untragbar gewordene Maaßen2 vernetzt sich mittlerweile mit Ultrarechten und teilt Verschwörungstheorien3. Laut dem Bündnis besteht die Gefahr, dass sich das Kurhaus Bad Aibling in eine regelmäßig von extremen Rechten frequentierte Location verwandelt. Aus diesem Grund sei es wichtig, in Bad Aibling um 13:00 Uhr am Bahnhof Kurpark gegen diese rechte Hetze auf die Straße zu gehen.
Eine zweite Demonstration wird um 15:15 Uhr in Kolbermoor stattfinden. In den 1990er Jahren machte Kolbermoor mehrfach negative Schlagzeilen: Hohe Wahlergebnisse für die Republikaner, Anschläge auf einen Döner-Imbiss und eine Geflüchtetenunterkunft und nicht zuletzt ein rassistischer Mord. Heute, über 20 Jahre später, gibt es in Kolbermoor noch immer rechte Hetze, wieder gegen eine Geflüchtetenunterkunft, dieses Mal u.a. von der AfD. Diese Hetze ist nicht nur menschenverachtend, sondern eine Gefahr für Menschenleben. Alleine im ersten Quartal 2023 gab es in Bayern 12 Attacken auf Geflüchtete4. Das Bündnis möchte den geistigen Brandstiftern von AfD und Co. das Handwerk legen. Der Demonstrationszug für Solidarität und Menschenrechte startet um 15:15 Uhr in Kolbermoor auf der Bahnhofs-Rückseite (Bergstraße). Wer an der kompletten „antifaschistischen Sommertour“ teilnehmen möchte, kann bereits um 11:30 Uhr zum Treffpunkt in den Rosenheimer Salingarten kommen.
Am Abend findet dann in Rosenheim ein Vortrag über „Frauen in der extremen Rechten“ statt. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Antifaschismus bleibt notwendig5“ referiert eine Mitarbeiterin der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus im Seminarraum (ehem. Saddle Shop) in der Kufsteinerstr. 69. Der von Klitoris.on.Tour6 organisierte Vortrag wird Weiblichkeit und Rechtsextremismus genauer unter die Lupe nehmen. Die Referentin wird über die Frauenbilder in der extremen Rechten und die damit verbundene doppelte Unsichtbarkeit sprechen. An verschiedenen Beispielen wird dabei grundlegend in das Selbstverständnis von Frauenrollen in der rechten Szene eingeführt. Der Vortrag beginnt um 19:00 Uhr, der Eintritt ist frei.
Die Veranstaltungsreihe geht dann musikalisch in den Endspurt. Am nächsten Freitag, den 21.07, findet in der Asta-Kneipe (Hubertusstr. 1) eine Soli-Tanzveranstaltung mit mehreren DJs statt. Mehr Informationen, Hintergründe und weitere Veranstaltungen im Rahmen der Veranstaltungsreihe gibt es im Internet unter: https://antifaschismusbleibtnotwendig.rosenheim.social/
1 Mittwoch, 19.07.2023
2 https://www.spiegel.de/politik/deutschland/hans-georg-maassen-entlassung-horst-seehofers-bittere-quittung-a-1236825.html
3https://www.zdf.de/dokumentation/die-spur/hans-georg-maassen-werteunion-rechte-verschwoerungstheorien-100.html
4https://taz.de/Angriffe-auf-Gefluechtete/!5937680/
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