Eine Ausstellung zu der rechtsesoterischen Anastasia-Bewegung ist noch bis Ende Juli im linken Zentrum (Innstr. 45a, 83022 Rosenheim) zu sehen. Auf fünf Plakaten wird die „Anastasia“-Buchreihe kritisch analysiert und ein Überblick über die Anastasia-Bewegung in Deutschland gegeben. Über QR-Codes ist es möglich, zusätzliches Material wie Videos oder Literatur einzusehen.
Was verbirgt sich hinter der Anastasia-Bewegung und wo hat sie ihren Ursprung? Basierend auf der Anastasia-Buchreihe des Autors Wladimir Megre kam die Bewegung von Russland nach Deutschland. In der Öffentlichkeit präsentiert sich die Anastasia-Bewegung als eine esoterische, naturverbundene und selbstversorgende Ökogemeinschaft. Doch in der Romanreihe, auf die sich die Bewegung bezieht, sind rassistische, antisemitische und verschwörungstheoretische Inhalte zu finden. Darüber hinaus bestehen in Deutschland Verbindungen zur rechten Szene sowie zur Reichsbürgerszene, so dass die Bewegung dem rechtsesoterischen Spektrum zuzuordnen ist.
In der Ausstellung wird nach der Einleitung auf einer Tafel die Anastasia-Buchreihe und der Autor vorgestellt und dann werden die Buchinhalte kritisch analysiert. Ein weiteres Plakat gibt einen Überblick über die Anastasia-Bewegung in Deutschland und deren Projekte. Auf der Tafel „Die Schetinin-Schule“ werden sowohl das Konzept, das Netzwerk (u.a. Ricardo Leppe, ISKA Akademie) wie auch die darauf basierenden Schulgründungsversuche thematisiert. Diese Station ist besonders für die Region Rosenheim interessant, da das dargestellte Konzept auch für die behördlich geschlossene Querdenkerschule bei Schechen zentral war. Der Abschluss der Ausstellung ist ein Fazit aus pädagogischer Perspektive. Darin heißt es: Eine „(…)kritische Auseinandersetzung mit dem in der Ausstellung dargelegten Thema ist notwendig, um die Hintergründe erfassen und einordnen zu können. Dies ist auch bezüglich der Entwicklungen von neuen Schulkonzepten erforderlich, um Gründungen, die auf höchst problematischen Ideologien aufbauen, entgegenzutreten und sie gar zu vermeiden“.
Die Ausstellung wurde 2022 von Studierenden der Hochschule Esslingen im Rahmen des Projektes „Esoterik und Soziale Arbeit“ von Prof. Claudia Barth erarbeitet. Die Landeskoordinierungsstelle Demokratie leben! Bayern gegen Rechtsextremismus und die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in Bayern haben die Ausstellung drucken lassen und stellen sie der Zivilgesellschaft zur Verfügung. Die lokale Ausstellungsorganisation in Rosenheim wurde von der Bibliothek_A im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Antifaschismus bleibt notwendig“ umgesetzt. Die Öffnungszeiten sind jeweils Dienstags von 18:00 bis 19:30 Uhr und bei Veranstaltungen im Z – linkes Zentrum in Selbstverwaltung. Der Eintritt ist frei.
Die nächsten geplanten Veranstaltungen sind:
- Do, 22.06. | 19:30 Uhr | Vortrag: Im Hinterland der Gegenrevolution: Die Arbeiterbewegung in der Ordnungszelle Bayern, Referent Dr. Sebastian Zehetmair, organisiert von der Geschichtswerkstatt Rosenheim
- Di, 27.06. | 19:30 Uhr | Vortrag: Die AfD und die soziale Frage, Referent: Stephan Lindner, organisiert von attac Rosenheim
- So, 02.07 | 19:00 Uhr | Film: Das Leben des Carlos Fernando, organisiert von OAPR
- Di, 11.07. | 19:00 Uhr | Vortrag: Die Rosenheimer Ortsgruppe der KPD 1919–1933, Referent: Andreas Salomon, organisiert von: Initiative Erinnerungskultur – Stolpersteine für Rosenheim
- Mi, 12.07. | 19:00 Uhr | Vortrag: Biografien Rosenheimer Kommunisten, die in das KZ Dachau eingeliefert wurden, Referent: Andreas Salomon, organisiert von: Initiative Erinnerungskultur – Stolpersteine für Rosenheim
Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe gibt es im Internet unter: https://antifaschismusbleibtnotwendig.rosenheim.social/
1https://www.hs-esslingen.de/personen/claudia-barth/
2https://www.lks-bayern.de/
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